Über mich

Zweck dieser Website

Diese Website ist nicht an ein spezielles Publikum gerichtet (Flickwerk an Themen). Es beleuchtet kurzerhand Erlebnisse aus meinem abwechslungsreichen Leben. Ich habe im Leben kein Ziel verfolgt und auch keinen Titel erreicht. Ich bin meist dem Zufall gefolgt und habe mich schnell begeistern lassen, um dann die Suppe auszulöffeln (wie so mancher im Sternzeichen Widder geborene).

Zufall Geburtstag

Es war an einem Karfreitag Nachmittag.

Negative Zufälle

Überlebenskampf meiner Eltern als Pächter (fehlende Schulbildung, also mir keine Hilfe möglich, dafür öfters Prügel). Ich hasste die Arbeit auf dem Hof, während andere Schüler spielen durften. Eine Folge war deshalb ein Jahr Kinderheim Fischingen und dann eine total andere Welt im Kollegium.

Positive Zufälle

Meine Jugend zu verbringen am Ort mit den schönsten Sonnenuntergängen, verschont von geistiger oder körperlichen Behinderungen (was mir letztlich vieles ermöglichte). Im Dorf hatte es eine Transportfirma und ich erinnere mich noch, wie ich gerne am Diesel-Auspuff roch.

Zufall Berufswahl

Meine Eltern haben in weiser Voraussicht dafür gesorgt, dass alle Kinder einen Beruf erlernten. Technik konnte mich begeistern. Leider war es aber damals schwierig, sich ausführlich über mögliche Berufslehren zu informieren und so machte ich eine Lehre als Feinmechaniker. Ich musste oft leer schlucken, nachdem ich entdeckt hatte, wie andere Lehrlinge mit Elektronik ein mir weit faszinierenderes Gebiet kennen lernen durften. Mit Basteln fand ich bruchstückhaft den Weg in die Elektronik.

Zufall Militär

Hier lernte ich ein wenig dazu (Sender, Empfänger, Telefon).

Zufall Auswanderung

Da einer meiner Brüder auswanderte, machte ich es mir auch zum Ziel. Letztlich war es aber der Zufall, dass es Canada wurde. Auch war es Zufall, dass ausgerechnet mein Militär- und Lehrlingskumpel vom Arbeitgeber angefragt wurde, um in Montreal im Expo-Pavillon am Stand zu stehen. Er hätte gleich eine Stelle in einer Kleinbude antreten können, verzichtete aber weil seine Rückreise schliesslich bezahlt wurde von der Schweiz. Ohne Zögern machte ich einen Englisch-Blitzkurs in London und baute in jener Kleinbude Lautsprecher zusammen und übernahm gleichzeitig die Endkontrolle.

Zufall Turnergruppe an Expo

Ich kam dort ins Gespräch mit Turnern in weissem Gewand,und stellte fest, dass einige von ihnen Schweizer waren. Einer machte mir die University Mc Gill schmackhaft, nachdem ich mich beklagte, dass ich bisher nur zwei Sprachlabors (Toronto und Winnipeg) montieren konnte, also kaum von Service-Reisen profitierte. Dieser Zufalls-Begegnung war es auch zu verdanken, dass ich später mit dem kleinen Trupp «Les Ballets Modernes du Quebec» auf Tournee ging als technisch Verantwortlicher für Ton und Beleuchtung (da meine akrobatischen Fähigkeiten immer schwach waren).

Zufall Arktis

Ich bekam also die Stelle am Marine Sciences Centre der Mc Gill University. Völlig blauäugig geriet ich ins Abenteuer (was ich erst zu spät bewusst wurde). Mit einem kleinen alten Schiffchen liessen wir uns im Golf von St. Lorenz im Eis einfrieren, um dann per Radar die Reise vom Treibeis zu dokumentieren. Es waren etliche Schutzengel im Einsatz, bis wir nach Wochen durch den neuen Eisbrecher «St. Laurent» erlöst wurden. Eine grosse Reise konnte ich dann antreten, als wir nördlich von Tuktuyaktuk abgesetzt wurden (mit einem Flugzeug von Inuvik aus). In Inuvik stellte ich fest, dass der Koch im Beizli Schweizer war (Godi Baumann – wäre interessant zu erfahren, was aus ihm geworden ist). Auf dem Eis wohnten wir in Zelten bis das Eis zu brechen begann. Wieder wurden etliche Schutzengel beschäftigt, als sich der Nebel kurz lichtete, damit uns der Helikopter überhaupt evakuieren konnte, denn die meisten Funkgeräte versagten ihren Dienst.

Zufall Alaska

Ich hätte nicht das Geld gehabt, meinen Bruder in Alaska zu besuchen. Nun musste ich nur den kleinen Umweg über Fairbanks bezahlen. Ein Pilot nahm mich gratis in seinem Flieger über White Horse dorthin mit. Mein Bruder hatte eine Metallbude im Aufbau und noch keinen Maschinenpark. So drückte er mir gleich die Handsäge in die Hand, um Staketen für ihn zu konfektionieren. Er hatte eine Marktlücke entdeckt und baute später die Firma Stocklin Iron in Kalifornien auf, die er vor seiner Pension verkaufte (noch im Internet). Ein deutscher Kollege von ihm nahm mich mit auf einen Flug und erklärte mir oben, dass ich sein erster Gast sei.

Zufall teurer Mal- und Zeichen-Fernkurs

Ein Schweizer schwatzte mir damals trotz meinem ohnehin spärlichen Einkommen den Commercial Art Course von Connecticut auf. Der Winter war lang und ich war gefangen in meinem kleinen Kämmerlein. Ich machte ihn nicht fertig, da ich weiterzog. Ganz unnütz war es nicht (25 Jahre später etwas brauchbar).
Wie oben erwähnt, wäre ich eher Künstler geworden, wären meine Eltern nicht arm gewesen. Meine Erlebnisse wären dann aber wohl nie so vielfältig gewesen.

Zufall Südafrika

Ein Schweizer aus dem Thurgau zog von Montreal weiter nach Südafrika. Als er mir schrieb, dass er dort die Garden-Route bereisen werde, bat ich ihn, auf mich zu warten und füllte die Formulare aus für meine erneute Immigration. Bevor ich eine Stelle antrat, machten wir uns zu dritt auf die Reise. Von einem Tag auf den anderen vom Winter in den Hochsommer holte ich mir einen grässlichen Sonnenbrand und gleich noch einen dazu, dass es blutete.
In Erinnerung bleibt mir eine alte Frau, welche auf der Motorhaube zwischenlandete (beim Homeland).
Da ich selbst bisher weder ein Auto noch Ausweis hatte, wendete ich immer die gleiche Taktik an bei der Wohnungssuche. Nachdem ich eine Anstellung in Albemarle gefunden hatte, ging ich jenen Häusern entlang, welche der Firma nahe waren und klingelte an der Tür. Die deutsche Familie, wo ich schliesslich unterkam, hatte Zoff und ging bald in Brüche. Dummerweise wurde im Haus der Familie eingebrochen (von Schwarzen), welche alles mit Blut verschmierten, weil sie die Scheibe einschlugen zum Einsteigen. Da mein Bett usw. immer mit Drähten und Elektrobastelei übersät war, wurde nur meine Kamera aus dem Schrank entwendet. Meinen Job fand ich übrigens bei Fuchsware in Albemarle und setzte UKW-Radio-Sender (Röhren) zusammen mit einer kleinen Gruppe Schwarzer, die mir unterstellt waren. Mir war es wichtig, dass diese gut arbeiteten. Sie liessen sich motivieren indem ich sie vorzeitig abhauen liess, wenn die Arbeit perfekt und pünktlich fertig war.
Ich hatte nach dem Einbruch die Nase voll und entschloss mich, Hals über Kopf das Land mit all den Apartheids-Einschränkungen zu verlassen. Von zu Hause liess ich mir Geld schicken, damit ich noch Zwischenhalte einlegen konnte in Rhodesien (Viktoria-Fälle), Sudan und Ägypten.

Zufall Job in Zürich

Als ich im Postbüro in Johannesburg meine Post abholte, traf ich auf einen ehemaligen Mitschüler vom Kollegium. Da er von der Fistronik in Zürich schwärmte, bewarb ich mich dort nachdem ich wieder in der Schweiz war.

Zufall Radioaktivität

Die Pendlerei nach Zürich war mir bald leid und ich arbeitete wieder im Betrieb, wo ich die Lehre absolviert hatte. Mein Glück wollte es, dass dieser Bereich (Dickenmessung mit Hilfe von Isotopen) nach zwei Jahren einging und ich ins Büro wechseln durfte um Verdrahtungen kundenspezifisch aufzuzeichnen.
Irgendwann kamen die ersten Computer und folglich Zeichenprogramme. Das ist und war für mich genau so faszinierend wie Freihand-Zeichnen.

Zufall alte Schriftstücke und Stammbaum

Wir besassen alte Schriften, die wir nicht lesen konnten. Als ich nach meinen Ausland-Jahren das Glück hatte, dass Albert Iten noch lebte, half er mir beim Übersetzen. So fand ich zum Hobby Stammbaumforschung (heute nicht mehr aktuell).

Zufall Architekt

Irgendwie brachten es die Umstände mit sich, dass ich seit der Pensionierung ein Haus von Grund auf planen und begleiten durfte (also später auch vorgestellt wird auf dieser Site).

Zweifel am Zufall

Nachdem ich erstmal als 49-jähriger auf die Stellensuche musste (also mir gekündigt wurde), verhalf mir mein Flickenteppich an Erfahrungen nach Monaten Suche nicht nur zu einer Stelle, nein es wurde mein Traumjob! Fotografieren und Verkaufsunterlagen zu gestalten, nachdem die Firma entsprechende Kurse (Fotoshop, Excel etc.) finanzierte. So viel Glück nach einer unangenehmen Jugend – da muss doch eine unsichtbare Hand mich geführt haben.

Tony Stocklin